Berlin, 08.03.2023
Angesichts der Komplettsperrung der Schleibrücke Lindaunis und der aktuellen Unterbrechung des direkten Bahnverkehrs zwischen Hamburg und Flensburg bzw. Kiel äußert sich der SSW-Bundestagsabgeordnete Stefan Seidler wie folgt:
„Die gegenwärtige Situation ist für die Fahrgäste in Schleswig- Holstein nicht tragbar. Gleich mehrere zentrale Strecken sind von erheblichen Beeinträchtigung betroffen. Aufgrund der nun erfolgten Komplettsperrung der Schleibrücke in Lindaunis fällt eine weitere Verbindung bis zum Sommer komplett aus. Wo man auch hinschaut, sind die Menschen gerade auf umständlichen Ersatzverkehr angewiesen. Das ist unglaublich!
Die Ersatzverkehre sind zudem häufig unattraktiv, weil sie mitunter schwer zu finden sind, seltener verkehren, weniger Sitzplätze aufweisen, mehr Umstiege voraussetzen oder schlicht eine deutlich längere Fahrzeit haben. All das strapaziert die Geduld der Fahrgäste und ist richtig schlecht für die Verkehrswende im Norden. Wir riskieren gerade, dass Menschen wieder vermehrt das Auto nutzen, um etwa zur Arbeit oder zur Schule zu kommen. Da helfen auch keine günstigen Ticketpreise, für die wir gerade Milliarden aufwenden.
Da abzusehen ist, dass einige der Unterbrechungen langfristig anhalten werden, brauchen wir dringend attraktivere Ersatzkonzepte in Schleswig-Holstein. Ich denke da zum Beispiel an alternative Linienführungen. Für mich ist klar: Wenn wir die Verkehrswende ernst meinen, müssen sich die Menschen auf die Bahn verlassen können.
Unser Bahnnetz im Norden muss deshalb in Zukunft unbedingt resilienter werden. Wir können es uns nicht leisten, dass bei einer Streckensperrung in Hamburg der Verkehr im gesamten Norden beeinträchtigt ist. Es braucht dringend funktionierende Alternativstrecken, um den Knoten Hamburg zu entzerren. Es ärgert mich total, dass diesbezüglich auch heute noch kein Umdenken im Verkehrsministerium in Berlin erfolgt ist!“